Der erste Marathon wird für Martin Wenzel gleich zum Highlight.

Reinhard und Martin

Ein Erlebnisbericht von Martin Wenzel

Mein Highlight PARIS.

Der letzte Marathon meines Vaters sollte auch gleichzeitig mein erster werden. Die Wahl stand seit 1,5 Jahren fest. In Paris musste er stattfinden. Und die ganze Familie wird dabei sein.

Eine echt sehenswerte Stadt. Weltweit bekannt für Mode und Kunst und das sieht man überall. Auch die unzähligen Cafés und Restaurants waren klasse. Es ist ja bekannt, dass man in Frankreich gut essen gehen kann. Am meisten hat mich allerdings die Architektur beeindruckt. Die Anzahl und Größe dieser Prachtbauten sind schon besonders, aber wenn man sich die Details ansieht, wundert man sich nicht, dass an dem Louvre 800 Jahre gebaut wurde.

Jedenfalls ist das der Grund, weshalb man dort an jedem Tag locker 15 km und mehr sowie unzähligen Treppenstufen hinter sich lässt. Nicht gerade ein Vorteil, sollte man große Ambitionen und hochgesteckte Ziele für den Marathon haben.

Aber diese haben sich in meiner Vorbereitung eh in Luft aufgelöst, nachdem ich im März wegen eines Ödems in der Hüfte lange pausieren musste. Also war mein Ziel „Hauptsache ankommen“ und selbst dieses Ziel habe ich nach 1,6 km verworfen. Da bin ich nämlich richtig schlimm gestürzt und konnte nicht mehr auftreten. Ein Streckenposten wollte bereits ein Krankenwagen rufen. Ich habe die Uhr gestoppt und saß erst einmal 4-5 Minuten am Straßenrand. Mein Vater wollte abbrechen, aber ich wollte zumindest noch etwas von Paris sehen und dachte mir, aussteigen kann ich immer noch zu jeder Zeit. Nicht nach 1,6 km!

Also liefen wir langsam weiter und erstaunlicherweise habe ich bis zum Kilometer 37 keine großen Probleme gehabt. Sicher dank des langsamen Laufens nach dem Sturz. Aber auf den letzten 5 km habe ich dann doch richtig große Schmerzen im Fußgelenk gehabt und ich musste noch langsamer werden, um ins Ziel zu kommen. Auch wenn ich selbst überrascht war, so weit gekommen zu sein, wollte ich jetzt nicht mehr aussteigen.

Mit der offiziellen Zeit von 4:22:59 Stunden sind wir dann über die Ziellinie gelaufen. Das Tempo war schon erheblich langsamer als jeder Trainingslauf, aber ich war trotzdem extrem glücklich, das geschafft zu haben, besonders unter diesen Umständen.

Das Fußgelenk ist extrem dick geworden und liegt jetzt erstmal in Gips. Aber der Fuß wird schon wieder und das Erlebnis Paris kann mir keiner mehr nehmen.

 

Foto*: Martin Wenzel

*Fotos liegen in der Regel auch in höherer Auflösung vor (z.B. für Ausdrucke, Abzüge). Kontakt: webteam@sus-bertlich.de (Wolfgang Lange)